Terminvereinbarung unter:
0178 - 9756975

Innere Unruhe und Stress sind heute leider zentrale Probleme unseres Alltags. Folge sind körperliche und seelische Belastungen, die zu ernsthaften und langwierigen Erkrankungen führen.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben inzwischen gezeigt, dass Meditation ein sehr wirksames Mittel ist, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. 

Der Herzschlag verlangsamt sich, der Atem wird ruhig und tief, Verspannungen werden gelöst, das allgemeine Wohlbefinden steigt. Meditation wirkt positiv auf die Leistungsfähigkeit und Konzentration. Bei regelmäßiger Praxis von Meditation wird Stress leichter abgebaut und der Alterungsprozess wesentlich verlangsamt. Studien belegen, dass Menschen, die meditieren, glücklicher und gesünder sind. 

https://www.youtube.com/watch?v=_5SOsXqpptI

Wenn hier im Westen vom Yoga und seinen positiven Wirkungen gesprochen wird, bezieht sich das meistens auf die positiven körperlichen Auswirkungen. Diese sind schon weit erforscht und belegt.

https://www.geo.de/magazine/geo-magazin/903-rtkl-alternative-medizin-wie-und-warum-wirkt-yoga-das-sagt-die-wissenschaft

Doch der Yoga wirkt auch im kognitiven Bereich auf den Menschen. 

Dazu muss man erst einmal verstehen, dass Yoga sich nicht nur auf Asana, also Körperübungen bezieht, sondern in seinem Gesamtweg ein Weg der Spiritualität und Bewusstseinsschulung ist, der nicht nur einfache Regeln der Reinigung und Meditation, sondern auch einen moralischen Anspruch bis hin zur Lebenserfüllung zeigt.

In diesem Beitrag aber möchte ich aufzeigen, dass selbst bei "Asana" bereits die Bewusstseinsschulung beinhaltet ist, jedenfalls bei dem Yoga, den ich praktiziere und unterrichte.

Jede Asana, also Körperübung ist eine Bewusstseinsübung, die immer eine geistige Aufgabe beinhaltet. Es steht also nicht Leistung, das Vermögen des Körpers oder Beweglichkeit im Vordergrund, sondern die innere Haltung, der Gedanke, der den Körper zu einer bestimmten Stellung formt. Es ist nicht wichtig, was erreicht wird, sondern die Ästhetik entsteht aus dem Gedanken, der sich im Körper manifestiert. 

In unterschiedlichen Asanas ist die Aufgabe jeweils auch eine andere. So gibt es beispielsweise in der Entspannungslage die Aufgabe, den Körper mit den einzelnen Gliedern ganz in die Entspannung zu bringen, während das Bewusstsein völlig im Hier und Jetzt bleibt, also aktiv an der Übung beteiligt, während eine Stellung wie Pascimottanasana die Aufgabe beinhaltet, die sich aufdrängenden starken Gefühle der Spannung und Widerstände bewusst zu beobachten und sich nicht in diese Emotionen hineinziehen zu lassen. 

Nun kann man sich fragen, was diese Übungen für einen Wert besitzen, wozu man sie denn eigentlich ausführt? Der Schatz dieser Übungen ist darin zu finden, dass der Teilnehmer lernt, sich aktiv ins Leben zu stellen und immer weniger von belastenden Emotionen abhängig ist. Der Mensch wird frei und kann immer unabhängiger von Widerständen und Sorgen sein Leben selbst gestalten.

 

 
Das Leben bringt es mit sich, dass jeder Mensch immer einmal wieder vor einem Scherbenhaufen steht. Er muss sich von jemandem lösen, weil ein geliebter Mensch verstirbt oder weil er sich trennen muss. Oder es zerbricht ein Traum, den er lange geträumt und dafür gearbeitet hat, in den er seine Energie investiert hat. Aber dieser Traum soll nicht in Erfüllung gehen. Irgendwann zerplatzt er wie eine Seifenblase.
Anzeichen von Stress zeigen sich. Er fühlt plötzlich nicht nur, wie er antriebslos wird, sondern das Herz jagt, er ist niedergeschlagen, kann sich schlecht konzentrieren, schläft schlecht oder nur sehr wenig, isst unregelmäßig oder nur sehr wenig oder ganz im Gegenteil mehr, schlecht, fett, viele Süßigkeiten. Süchte, wie Rauchen und Alkohol oder andere Drogen werden seine Begleiter.
 Alles wird immer unbedeutender, weil der Inhalt, der Mensch, der ihn beseelt hat, leer geworden und aus seinem Leben verschwunden ist. Die Gedanken kreisen um die Vergangenheit, um das, was jetzt wäre, wenn er noch da wäre oder was er erhofft, geträumt hat in der Zukunft.
Reden darüber hilft nur zeitweilig. Die Hoffnungslosigkeit ergreift ihn. Schlüsselwörter, Gegenstände, Musik, geteilte Inhalte, Tätigkeiten erinnern schmerzhaft an eine schönere Zeit, die vielleicht einmal war.
Freunde sind da, aber sie können sich oft nur wenig empathisch in die Situation einfühlen. Oder sie sind nicht da oder haben keine Zeit. Der Betroffene fühlt sich verlassen, vergessen. Er versinkt in ein Loch, aus dem er keinen Ausweg sieht. Oft möchte er nicht einmal den Kontakt nach außen, sondern vermeidet diesen. Er zieht sich zurück und verfällt in eine Depression.
Selbst, wenn sich der Betroffene in die Arbeit stürzt, ist der Schmerz präsent. Er neigt vielleicht dazu, sich mit Arbeit zuzudecken, die ihn aber wiederum stresst, die er oft nur mangelhaft erledigen kann, obwohl er darin vielleicht aufgehen mag. Zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Kollegen oder zum Chef und in der Familie leiden. Ungeduld, schwankende Gefühle machen die Kommunikation schwierig oder bringen solche Beziehungen in Schieflage.  Neue Probleme, Druck entsteht. Die Stress-Spirale beginnt. Ein Ausweg rückt in weite Ferne.
Der Betroffene versinkt in seinen subjektiven, belastenden Gefühlen und ist nicht mehr fähig, seine Situation objektiv zu betrachten und damit die vielen Möglichkeiten der Stress-Bewältigung zu sehen oder zu nutzen.
 
Was kann hier helfen, was ist die Lösung?
Hier gibt es sicherlich kurzfristige, regenerative Methoden wie Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation, die dem Betroffenen Entlastung bringen, damit die Anzeichen von Schlafstörungen oder Depressionen verbessern kann. Belasten auch körperliche Beschwerden, wie Rücken-oder Nackenschmerzen ist Sport eine mögliche Alternative. Der Yoga bietet sowohl als auch, jedoch sollte man sich den Yoga-Lehrer genau ansehen. Jeder Yoga-Lehrer, der rechtschaffen arbeitet, hat nichts dagegen, wenn man bei ihm eine Probestunde besucht.
In der akuten Phase des Stress ist es wichtig, sich Menschen zu suchen, mit denen man über dieses Problem sprechen kann, es von unterschiedlichen Seiten beleuchtet, auch aktiv trauert um den Menschen oder die Idee, von der man sich verabschieden musste. 
Hilfreich ist auch, für sich selbst zu erkennen, was man aus dieser Krise lernen kann, wie man die plötzliche Leere wieder sinnvoll füllt und welche Aufgaben denn hinter dem Verlust stecken könnten. 
 
Es gibt nun Menschen, die eine größere psychische Widerstandskraft haben (Resilienz). Sie sehen das Leben grundsätzlich als einen Prozess der Veränderung und streben nicht vorrangig nach Glück und Sicherheit, sondern empfinden die kleinen Dinge als wertvoll und glücklich-machend. Sie sind „Macher“ und nicht „Opfer“, denn sie gehen Ziele und neue Aufgaben entschlossen an. Oft sind das auch Menschen, die an etwas Höheres glauben, die ihren Sinn in der Spiritualität bereits gefunden haben und daher nicht abhängig sind von Sinnerfüllung in Beziehungen oder einer Idee.
Diese Lebenseinstellung eines „Stehaufmännchens“ kann man erlernen, wenn man insgesamt gegen Stress-Situationen besser gewappnet sein möchte. Dazu ist wichtig, Achtsamkeit zu üben, seine Bedürfnisse zu kennen, sich selbst dafür verantwortlich zu fühlen und auch die Sichtweise auf sich und sein Leben zu objektivieren.

Brigitte Gareis - Helmsheideweg 8 - 38527 Meine - 0178-9756975