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10
Feb 2019
- Kategorie: Blog
- Geschrieben von Brigitte Gareis
- Zugriffe: 3181
- Erstellt: 10. Februar 2019
Der Yoga und seine kognitive Wirkung als Bewusstseinsschulung
Wenn hier im Westen vom Yoga und seinen positiven Wirkungen gesprochen wird, bezieht sich das meistens auf die positiven körperlichen Auswirkungen. Diese sind schon weit erforscht und belegt.
Doch der Yoga wirkt auch im kognitiven Bereich auf den Menschen.
Dazu muss man erst einmal verstehen, dass Yoga sich nicht nur auf Asana, also Körperübungen bezieht, sondern in seinem Gesamtweg ein Weg der Spiritualität und Bewusstseinsschulung ist, der nicht nur einfache Regeln der Reinigung und Meditation, sondern auch einen moralischen Anspruch bis hin zur Lebenserfüllung zeigt.
In diesem Beitrag aber möchte ich aufzeigen, dass selbst bei "Asana" bereits die Bewusstseinsschulung beinhaltet ist, jedenfalls bei dem Yoga, den ich praktiziere und unterrichte.
Jede Asana, also Körperübung ist eine Bewusstseinsübung, die immer eine geistige Aufgabe beinhaltet. Es steht also nicht Leistung, das Vermögen des Körpers oder Beweglichkeit im Vordergrund, sondern die innere Haltung, der Gedanke, der den Körper zu einer bestimmten Stellung formt. Es ist nicht wichtig, was erreicht wird, sondern die Ästhetik entsteht aus dem Gedanken, der sich im Körper manifestiert.
In unterschiedlichen Asanas ist die Aufgabe jeweils auch eine andere. So gibt es beispielsweise in der Entspannungslage die Aufgabe, den Körper mit den einzelnen Gliedern ganz in die Entspannung zu bringen, während das Bewusstsein völlig im Hier und Jetzt bleibt, also aktiv an der Übung beteiligt, während eine Stellung wie Pascimottanasana die Aufgabe beinhaltet, die sich aufdrängenden starken Gefühle der Spannung und Widerstände bewusst zu beobachten und sich nicht in diese Emotionen hineinziehen zu lassen.
Nun kann man sich fragen, was diese Übungen für einen Wert besitzen, wozu man sie denn eigentlich ausführt? Der Schatz dieser Übungen ist darin zu finden, dass der Teilnehmer lernt, sich aktiv ins Leben zu stellen und immer weniger von belastenden Emotionen abhängig ist. Der Mensch wird frei und kann immer unabhängiger von Widerständen und Sorgen sein Leben selbst gestalten.